Zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2022
In eine der größten Operationen gegen die Drogenkriminalität aus dem Darknet wurden 179 Verkäufer und Käufer festgenommen, die das Darknet nutzten. Der Großteil kam dabei aus den USA, 42 aus Deutschland, 8 aus den Niederlanden, 4 aus dem Vereinigten Königreich, 3 aus Österreich und einer aus Schweden.
Europol sagte bei der Verkündung der Internationalen Operation, die unter dem Namen „DisrupTor“ verläuft, dass „Das goldene Zeitalter der Darknetmärkte vorbei ist„.
Des weiteren sagten sie:
„Die Strafverfolgung ist am effektivsten, wenn man zusammenarbeitet, und die heutige Ankündigung sendet eine starke Botschaft an Kriminelle, die illegale Waren im Darknet verkaufen oder kaufen: Das „versteckte Internet“ ist nicht mehr versteckt, und Ihre anonyme Aktivität ist nicht anonym. Die Strafverfolgungsbehörden haben sich verpflichtet, Kriminelle aufzuspüren, ganz gleich, wo sie operieren – sei es auf der Straße oder hinter einem Computerbildschirm“, sagte Edvardas Šileris, Leiter des Europäischen Zentrums für Internetkriminalität (EC3) von Europol.
Europol möchte sich nicht dazu äußern, wie sie auf die Spur der Verkäufer und Käufer kamen, die offensichtlich dachten anonym unterwegs zu sein. Sehr wahrscheinlich ist es, dass viele Menschen kein PGP nutzten, was ein schwerwiegender Fehler ist. Manche nutzen (und verstehen) es gar nicht, andere dachten sicher, mit einem Klick auf die Markteigene-Verschlüsselung wäre alles sicher.
Schon blöd nur, dass die Verhaftungen mit der Zerschlagung des Deutschen „Wall Street Market“ zusammenhängen, den damals zweitgrößten Darknetmarktplatz. Sind die Serverdaten einmal in der Hand der Polizei, ist es ein einfaches an die Adressen zu kommen.
Die Operation „DisrupTor“ ist Teil der deutschen Operation, die 2019 Wall Street-Market zu Fall brachte und die deutschen Betreiber verhaftete. Der Name spielt auf den englischen Begriff „disrupt“ (deutsch: unterbrechen) an, sowie auf den Browser Tor, mit dem das Darknet zu erreichen ist.
Insgesamt wurde ebenso über 6,5 Millionen US-Dollar „sowohl in Bargeld als auch in virtuellen Währungen beschlagnahmt“, teilte Europol mit (ziemlich wenig für so viele Festnahmen). Zudem seien etwa 500 Kilogramm Drogen wie Heroin, Kokain, Ecstasy und MDMA sowie 64 Schusswaffen sichergestellt worden.